Saunieren ist fester Bestandteil der Saunakultur in vielen Ländern und gilt als beliebte Methode zur Entspannung und Förderung der Gesundheit. Doch obwohl das Saunieren eine lange Tradition hat, ranken sich zahlreiche Mythen und Irrtümer darum. Einige dieser Sauna Mythen halten sich hartnäckig, oft fehlen jedoch Fakten zur Untermauerung. In diesem Artikel gehen wir den geläufigsten Saunaregeln und -märchen auf den Grund und prüfen deren Wahrheitsgehalt, damit du beim nächsten Saunabesuch gut informiert bist.
Finnland gilt als das Land mit der höchsten Saunadichte weltweit – hier kommen rund drei Millionen Saunen auf etwa fünfeinhalb Millionen Einwohner. Die traditionelle finnische Sauna wird meist bei Temperaturen zwischen 80 und 100 Grad Celsius und ohne Zusatzstoffe genossen. Doch auch in anderen Ländern erfreut sich das Saunieren großer Beliebtheit. In Deutschland ist beispielsweise das nackte Saunieren weit verbreitet, während in vielen anderen Ländern getrennte oder (halb-)bekleidete Saunagänge üblich sind.
Trotz der langen Saunatradition und positiven Auswirkungen auf die Gesundheit bei regelmäßigen Saunagängen halten sich zahlreiche unbelegte Behauptungen. Einer der hartnäckigsten Sauna-Mythen ist sicherlich die Annahme, man könne durch Saunieren abnehmen. Doch auch zu anderen Aspekten wie Erkältungsprävention, Hautpflege oder dem richtigen Verhalten in der Sauna existieren viele Irrtümer. Höchste Zeit also, mit den gängigsten Sauna Mythen aufzuräumen und klare Fakten zu schaffen.
Saunieren und Abnehmen – Ein hartnäckiger Irrtum
Viele Menschen glauben, dass regelmäßige Saunagänge beim Abnehmen helfen können. Dieser Mythos hält sich hartnäckig, obwohl er wissenschaftlich nicht belegt ist. Zwar schwitzen wir in der Sauna tatsächlich viel Flüssigkeit aus, doch dies führt nicht zu einer nachhaltigen Gewichtsreduktion.
Gewichtsverlust durch Schwitzen ist nur vorübergehend
Während eines Saunagangs verlierst du durch das starke Schwitzen eine beachtliche Menge an Flüssigkeit. Dieser Gewichtsverlust ist jedoch nur von kurzer Dauer. Sobald du nach dem Saunieren wieder ausreichend trinkst, um deinen Flüssigkeitshaushalt auszugleichen, legst du die verlorenen Pfunde schnell wieder zu. Es handelt sich hierbei also nicht um eine Fettverbrennung, sondern lediglich um einen vorübergehenden Effekt.
Fettverbrennung findet in der Sauna nicht statt
Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass die hohen Temperaturen in der Sauna die Fettverbrennung ankurbeln, gibt es dafür keine wissenschaftlichen Belege. Unser Körper verbrennt Fett, wenn wir mehr Kalorien verbrauchen als wir zu uns nehmen. Die Sauna mag zwar den Stoffwechsel leicht anregen, doch dieser Effekt ist zu gering, um eine signifikante Auswirkung auf die Fettverbrennung zu haben.
Mythos | Realität |
---|---|
Saunieren führt zu Gewichtsverlust | Gewichtsverlust durch Schwitzen ist nur vorübergehend |
Hohe Temperaturen verbrennen Fett | Fettverbrennung findet in der Sauna nicht statt |
Wenn du dauerhaft abnehmen möchtest, solltest du dich auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung konzentrieren. Die Sauna kann zwar eine angenehme Ergänzung zu einem gesunden Lebensstil sein, ist aber kein Wundermittel zum Abnehmen.
Erkältungsprävention durch Saunagänge – Was ist dran?
Viele Menschen schwören auf regelmäßige Saunagänge, um ihr Immunsystem zu stärken und Erkältungen vorzubeugen. Doch stimmt es wirklich, dass Saunieren vor einer Erkältung schützen kann? Laut Experten gibt es tatsächlich Hinweise darauf, dass der Wechsel zwischen heißen und kalten Temperaturen das Immunsystem trainiert und so die Abwehrkräfte stärkt.
Allerdings bedeutet das nicht, dass du durch Saunieren garantiert keine Erkältung mehr bekommst. Eine Erkältung wird durch Viren ausgelöst, die du dir trotz gestärktem Immunsystem einfangen kannst. Dennoch kann regelmäßiges Saunieren dazu beitragen, dass dein Körper besser mit den Erregern fertig wird und du seltener oder weniger stark erkältet bist.
Eine finnische Studie hat gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig saunieren, seltener an Erkältungen und grippalen Infekten leiden als diejenigen, die nicht in die Sauna gehen.
Wichtig ist allerdings, dass du bei einer ausgeprägten Erkältung oder einem grippalen Infekt auf keinen Fall in die Sauna gehst. Die Hitze und der Temperaturwechsel belasten den ohnehin schon angeschlagenen Körper zusätzlich und können die Genesung verzögern. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung können milde Saunatemperaturen aber durchaus angenehm sein und die Symptome lindern.
Generell lässt sich sagen, dass Saunieren zwar keine Wunderwaffe gegen Erkältungen ist, aber durchaus einen Beitrag zur Erkältungsprävention leisten kann. Regelmäßige Saunagänge stärken das Immunsystem und können dazu beitragen, dass du seltener und weniger stark erkältet bist. Entscheidend sind aber auch andere Faktoren wie eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung an der frischen Luft.
Sauna Mythen Fakten – Wie oft und wie lange sollte man saunieren?
Viele Menschen glauben, dass häufigeres Saunieren automatisch zu größeren gesundheitlichen Vorteilen führt. Doch Experten warnen davor, es mit der Saunieren Häufigkeit zu übertreiben. Zu häufige und zu lange Saunagänge können den Körper überlasten und sogar schädlich sein.
Zu häufiges Saunieren kann den Körper belasten
Entgegen der landläufigen Meinung ist mehr nicht immer besser, wenn es ums Saunieren geht. Wer zu oft oder zu lange in die Sauna geht, riskiert eine Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems und eine Dehydrierung des Körpers. Besonders für Sauna-Neulinge gilt: Langsam anfangen und auf die Signale des eigenen Körpers hören.
Die ideale Dauer eines Saunagangs
Wie lange man in der Sauna bleiben sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der individuellen Konstitution und der Temperatur in der Sauna. Als Faustregel gilt jedoch: Ein Saunagang sollte zwischen 8 und 15 Minuten dauern, keinesfalls länger. Für den optimalen Effekt werden 2 bis 3 Durchgänge pro Saunabesuch empfohlen.
Pausen zwischen den Saunagängen einplanen
Genauso wichtig wie die Saunadauer selbst sind die Pausen zwischen den einzelnen Durchgängen. Hier sollte man sich mindestens so viel Zeit nehmen, wie man zuvor in der Sauna verbracht hat. Also nach einem 10-minütigen Saunagang mindestens 10 Minuten Pause einlegen. Diese Zeit kann man nutzen, um zu duschen, sich abzukühlen und etwas zu trinken.
Empfohlene Saunieren Häufigkeit | 1-2 mal pro Woche |
---|---|
Optimale Anzahl der Saunagänge pro Besuch | 2-3 Durchgänge |
Ideale Saunadauer pro Durchgang | 8-15 Minuten |
Saunapausen zwischen den Durchgängen | Mindestens so lange wie der letzte Saunagang |
Trocknet die Sauna Haut und Haare aus?
Viele Menschen machen sich Sorgen, dass regelmäßige Saunabesuche ihre Haut und Haare austrocknen könnten. Doch dieser Mythos hält sich hartnäckig, obwohl er längst widerlegt ist. Tatsächlich kann die Sauna sogar einen positiven Effekt auf deine Hautfeuchtigkeit haben, wenn du einige wichtige Pflegetipps beachtest.
Richtige Hautpflege ist entscheidend
Vor dem Saunagang solltest du auf Make-up, Öle und Cremes verzichten, da diese die Poren verstopfen und die Haut reizen können. Nach der Sauna ist es wichtig, deiner Haut ausreichend Feuchtigkeit zuzuführen. Verwende dazu eine leichte, feuchtigkeitsspendende Lotion oder ein Körperöl. Trinke außerdem genügend Wasser, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Für deine Haare gilt: Vor dem Saunabesuch mit einem milden Shampoo waschen und anschließend eine Haarkur verwenden. Vermeide Haaröle und wickle deine Haare nicht in ein Handtuch ein, da sich die Hitze sonst stauen kann. Nach der Sauna die Haare mit kaltem Wasser ausspülen und sanft föhnen.
Vorteile des Saunierens für die Haut
Entgegen der landläufigen Meinung kann regelmäßiges Saunieren die Haut sogar mit Feuchtigkeit versorgen. Durch die Hitze wird die Durchblutung angeregt, was die Haut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Studien belegen, dass der Feuchtigkeitsgehalt der Haut nach dem Saunabesuch erhöht ist.
Saunatyp | Temperatur | Luftfeuchtigkeit | Effekt auf die Haut |
---|---|---|---|
Trockensauna | bis zu 100°C | ca. 10% | Kann die Haut austrocknen |
Dampfsauna | ca. 60°C | bis zu 100% | Spendet Feuchtigkeit |
Zusätzlich wirkt sich die Entspannung in der Sauna positiv auf das Hautbild aus. Stress kann Hautprobleme wie Akne oder Ekzeme verschlimmern. Durch die Ausschüttung von Glückshormonen und die Reduktion von Stresshormonen kann die Sauna dazu beitragen, deine Haut zu beruhigen und zu regenerieren.
Entschlackung durch Schwitzen – Ein Mythos auf dem Prüfstand
Ein weit verbreiteter Mythos rund um das Saunieren ist die angebliche Entschlackung des Körpers durch intensives Schwitzen. Viele Menschen glauben, dass sie durch regelmäßige Saunagänge Giftstoffe und Schlacken aus ihrem Organismus ausschwitzen können. Doch stimmt das wirklich?
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass der Körper über effektive Entgiftungsmechanismen verfügt. Leber und Nieren sind die Hauptakteure, wenn es darum geht, Schadstoffe und Stoffwechselprodukte aus dem Körper zu eliminieren. Die Schweißdrüsen hingegen dienen in erster Linie der Regulierung der Körpertemperatur und nicht der Ausscheidung von Giftstoffen.
Obwohl im Schweiß Spuren diverser Substanzen zu finden sind, sind die Mengen viel zu gering, um von einer echten Entgiftung oder Entschlackung sprechen zu können.
Es ist zwar richtig, dass durch das Schwitzen in der Sauna Mineralien und Spurenelemente verloren gehen können, doch handelt es sich dabei nicht um eine gezielte Entgiftung. Vielmehr sollten Saunagänger darauf achten, ausreichend zu trinken und verlorene Elektrolyte durch eine ausgewogene Ernährung wieder aufzunehmen.
Organ | Funktion |
---|---|
Leber | Entgiftung und Stoffwechsel |
Nieren | Filtern von Blut und Ausscheidung von Schadstoffen |
Schweißdrüsen | Regulierung der Körpertemperatur |
Trotz des Mythos der Sauna-Entschlackung hat das Saunieren dennoch positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Es fördert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem und hilft dabei, Stress abzubauen. Doch die Vorstellung, dass man durch Schwitzen Giftstoffe aus dem Körper ausscheiden kann, ist wissenschaftlich nicht haltbar.
Anstatt sich auf die vermeintliche Entgiftung durch Sauna-Detox zu verlassen, solltest du lieber auf eine gesunde Lebensweise setzen. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und der bewusste Umgang mit Stress sind die besten Voraussetzungen, um deinen Körper fit und gesund zu halten – ganz ohne den Mythos der Entschlackung durch Schwitzen.
Trinken in der Sauna – Ja oder nein?
Trinken während des Saunierens ist ein viel diskutiertes Thema. Viele Menschen sind sich unsicher, ob sie in der Sauna Flüssigkeit zu sich nehmen sollten oder nicht. Tatsächlich ist die richtige Flüssigkeitszufuhr beim Saunieren entscheidend, um Dehydrierung und Kreislaufproblemen vorzubeugen.
Flüssigkeitszufuhr ist wichtig
Durch das starke Schwitzen verliert der Körper während eines Saunagangs bis zu zwei Liter Flüssigkeit. Um diesen Verlust auszugleichen, ist es wichtig, vor und nach dem Saunieren ausreichend zu trinken. Experten empfehlen, mindestens einen Liter Flüssigkeit nach einem Saunabesuch zu sich zu nehmen. Während des Saunierens selbst solltest du jedoch nur kleine Schlucke trinken, um den Entgiftungseffekt nicht zu beeinträchtigen.
Empfohlene Getränke für Saunagänger
Nicht alle Getränke sind für den Sauna Trinken geeignet. Am besten eignen sich ungesüßte Tees oder Mineralwasser. Sie versorgen den Körper mit Flüssigkeit, ohne ihn zusätzlich zu belasten. Von Alkohol solltest du vor und während des Saunagangs unbedingt absehen, da er zu Kreislaufproblemen und verstärkter Dehydrierung führen kann.
Hier findest du eine Übersicht der empfohlenen Getränke für Saunagänger:
Geeignete Getränke | Ungeeignete Getränke |
---|---|
Wasser | Alkohol |
Ungesüßte Tees | Kaffee |
Verdünnte Fruchtsäfte | Zuckerhaltige Limonaden |
Mineralwasser | Energydrinks |
Beachte auch, dass du während eines Saunatags insgesamt bis zu drei Liter Flüssigkeit benötigst. Verteile die Flüssigkeitszufuhr über den gesamten Tag, um deinen Körper optimal zu unterstützen und die positiven Effekte des Saunierens voll auszuschöpfen.
Der Mythos, dass Trinken die Entgiftung in der Sauna verhindert, ist längst widerlegt. Im Gegenteil: Ohne ausreichend Flüssigkeit kann der Körper nicht optimal entgiften und regenerieren.
Fazit: Trinken beim Saunieren ist nicht nur erlaubt, sondern sogar notwendig, um die Gesundheit zu fördern. Achte jedoch auf die richtige Getränkeauswahl und verzichte während des Saunagangs auf übermäßige Flüssigkeitszufuhr.
Saunieren bei Erkältung – Heilsam oder schädlich?
Wenn die Nase läuft, der Hals kratzt und der Kopf dröhnt, sehnen sich viele nach Linderung. Doch ist ein Saunabesuch bei einer Erkältung wirklich ratsam? Experten sind sich einig, dass bei einem ausgeprägten Infekt besser auf die wohltuende Wärme verzichtet werden sollte. Doch in bestimmten Fällen kann die Sauna durchaus hilfreich sein, um die Symptome zu lindern und das Immunsystem zu stärken.
Bei ausgeprägtem Infekt besser auf die Sauna verzichten
Leidet man unter einem grippalen Infekt mit Fieber, Gliederschmerzen und starken Halsschmerzen, sollte man auf Saunagänge verzichten. Der Körper ist ohnehin schon geschwächt und die hohen Temperaturen können zusätzlich belasten. Eine Studie der Universität Wien aus dem Jahr 1990 zeigte zwar, dass regelmäßiges Saunieren das Immunsystem stärken und die Anfälligkeit für Erkältungen verringern kann. Doch bei einer akuten Infektion gilt: Schonen Sie sich und geben Sie Ihrem Körper die nötige Ruhe.
Milde Temperaturen bei ersten Anzeichen einer Erkältung
Anders sieht es aus, wenn Sie die ersten Anzeichen einer Erkältung wie Kratzen im Hals oder eine laufende Nase verspüren. Hier kann ein Saunagang mit milden Temperaturen um die 60°C durchaus hilfreich sein. Die Wärme regt die Durchblutung an, löst den Schleim und lindert so die Beschwerden. Wichtig ist jedoch, auf heiße Aufgüsse und Wechselbäder zu verzichten, um das Immunsystem nicht zusätzlich zu strapazieren. Trinken Sie ausreichend Wasser oder Tee, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Erkältungssymptome | Sauna-Empfehlung |
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Leichte Symptome wie Kratzen im Hals, laufende Nase | Sauna mit milden Temperaturen um 60°C |
Ausgeprägter Infekt mit Fieber, Gliederschmerzen | Auf Saunagänge verzichten, Ruhe und Schonung |
Letztendlich gilt: Hören Sie auf Ihren Körper. Wenn Sie sich fit genug fühlen und keine starken Symptome haben, spricht nichts gegen einen entspannenden Saunagang. Achten Sie jedoch auf milde Temperaturen und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. So können Sie die positiven Effekte des Saunierens nutzen, ohne Ihr Immunsystem zusätzlich zu belasten. Bei einem ausgeprägten Infekt ist jedoch Ruhe die beste Medizin.
Ganzjährliches Saunieren – Nur ein Trend oder wirklich sinnvoll?
Viele Menschen assoziieren das Saunieren hauptsächlich mit der kalten Jahreszeit, doch auch im Sommer kann ein regelmäßiger Saunabesuch viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Wer ganzjährig sauniert, stärkt nicht nur sein Immunsystem, sondern regt auch den Stoffwechsel an, entspannt Muskeln und Geist und verbessert insgesamt sein Wohlbefinden. Gerade bei hohen Temperaturen kann eine Sauna sehr erfrischend sein und für die nötige Abkühlung sorgen.
Durch das Saunieren im Sommer gewöhnt sich der Körper besser an Temperaturwechsel und kann sich somit auch schneller an die Hitze anpassen. Dies kann besonders für Menschen, die unter Kreislaufproblemen leiden, von Vorteil sein. Zudem wirkt sich das regelmäßige Saunieren positiv auf die Hautgesundheit aus, da es die Durchblutung fördert und die Poren reinigt.
Ein weiterer Vorteil des ganzjährigen Saunierens ist die Stärkung des Immunsystems. Durch den Wechsel zwischen Hitze und Kälte wird das Immunsystem trainiert und kann somit besser auf Krankheitserreger reagieren. Dies kann dazu beitragen, dass man seltener an Erkältungen oder anderen Infekten erkrankt.
Eine Studie der Universität Innsbruck hat gezeigt, dass regelmäßiges Saunieren das Risiko für Erkältungen um bis zu 30% senken kann.
Wer auch im Sommer nicht auf die wohltuende Wirkung der Sauna verzichten möchte, sollte jedoch einige Dinge beachten. So ist es wichtig, ausreichend zu trinken und dem Körper nach dem Saunagang genügend Zeit zur Abkühlung zu gönnen. Auch sollte man bei sehr hohen Temperaturen auf zu lange Saunagänge verzichten und stattdessen mehrere kürzere Gänge einplanen.
Saunatyp | Temperatur | Vorteile |
---|---|---|
Sahara-Sauna | ca. 100°C | Trockene Luft, geeignet für Allergiker |
Salzsauna | 80°C | Spezieller Aufguss zur Hautpflege und Durchblutungsförderung |
Sanarium | ca. 60°C | Alternative zur Biosauna, wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus |
Insgesamt lässt sich sagen, dass ganzjähriges Saunieren mehr als nur ein Trend ist. Es kann einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden leisten und sollte daher von jung und alt in Betracht gezogen werden. Mit der richtigen Vorbereitung und Durchführung steht einem erholsamen Saunaerlebnis auch im Sommer nichts im Wege.
Die Rolle des Aufgusses – Mehr als heiße Luft?
Der Saunaaufguss ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Saunaerlebnisses, insbesondere in der traditionellen finnischen Sauna. Durch das Aufgießen von Wasser auf die heißen Steine des Saunaofens erhöhen sich schlagartig Luftfeuchtigkeit und gefühlte Temperatur in der Saunakabine. Doch welche Bedeutung hat der Aufguss für die gesundheitlichen Effekte des Saunierens?
Interessanterweise sind die meisten positiven Wirkungen des Saunagangs nicht direkt vom Aufguss abhängig. Studien zeigen, dass beispielsweise die Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems, die Stärkung des Immunsystems und die Entspannung der Muskulatur auch ohne Aufguss eintreten würden. Der Grund dafür liegt in der trockenen Hitze, die den Körper auf vielfältige Weise beeinflusst.
Dennoch ist der Saunaaufguss mehr als nur ein stimmungsvolles Ritual. Die ätherischen Öle, die dem Aufgusswasser oft beigemengt werden, können das Wohlbefinden und die Entspannung fördern. Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit wird zudem die Atmung angeregt und das Schwitzen intensiviert. Viele Saunagänger genießen gerade diesen Effekt als reinigend und belebend.
Auch aus technischer Sicht spielt der Aufguss eine wichtige Rolle. Berechnungen zeigen, dass bei einem Aufguss etwa 200 Liter Luft pro Minute durch die Sauna strömen, mit einer Geschwindigkeit von circa 1,2 m/s. Um die Luftzirkulation und Frischluftzufuhr zu optimieren, wären sogar Luftwechselraten von bis zu 12 m³ pro Stunde erforderlich. Die Leistung des Saunaofens reicht jedoch oft nicht aus, um die gesamte zuströmende Frischluft ausreichend zu erwärmen.
Aufgussart | Wirkung | Durchführung |
---|---|---|
Klassischer Aufguss | Erhöhung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit | Wasser auf die heißen Steine gießen |
Erfrischungsaufguss | Abkühlung und Belebung | Kaltes Wasser oder Eis auf die Steine geben |
Aromaaufguss | Wohlbefinden und Entspannung durch Düfte | Ätherische Öle dem Aufgusswasser beimischen |
Letztlich bleibt die Aufgusszeremonie eine Frage des persönlichen Geschmacks. Während manche Saunagänger den intensiven Hitze- und Dampfstoß lieben, bevorzugen andere ein gleichmäßigeres Klima. So oder so gilt: Der Saunaaufguss ist zwar nicht der alles entscheidende Faktor, aber er trägt wesentlich zum ganzheitlichen Saunaerlebnis bei.
Sauna in der Schwangerschaft – Geht das?
Ob Saunieren während der Schwangerschaft unbedenklich ist, wird international unterschiedlich bewertet. Während in den USA oft aus hygienischen Gründen davon abgeraten wird, gehört der Saunagang für Schwangere in Finnland zum Alltag. Doch was sagen Experten hierzulande zur Sauna Schwangerschaft?
Unterschiedliche Ansichten international
Laut Rolf-A. Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Saunabundes, besteht bei der Sauna für Schwangere keinerlei Gefahr für das ungeborene Baby, da hohe Kerntemperaturen im Körperinneren nicht erreicht werden. Regelmäßiges Saunieren begünstigt sogar das Entkrampfen von Muskeln und entspannt, wie der Deutsche Saunabund betont. Zudem führen regelmäßige Saunabesuche zu weniger Beschwerden in der Schwangerschaft und einer leichteren, kürzeren Geburt.
Die Finnen haben die Sauna früher sogar als Geburtsraum genutzt, da es wegen der hohen Temperaturen vergleichsweise keimfrei war. In öffentlichen Saunen herrschen Temperaturen von bis zu 100°C, durch die viele Krankheitserreger automatisch absterben, was das Ansteckungsrisiko verringert.
Einschränkungen beachten
Trotz der grundsätzlichen Unbedenklichkeit gibt es beim Saunieren schwanger einige Einschränkungen zu beachten. Dr. Amin Aschour rät ab, während des ersten und letzten Schwangerschaftsdrittels zu saunieren, da der Kreislauf dann besonders belastet wird. Schwangere, die zur Kreislaufproblematik neigen, sollten generell vorsichtig sein und sich nicht zu hohen Temperaturen wie in 90-Grad-Schwitzzellen aussetzen.
Für schwangere Frauen in der Sauna wird empfohlen, sich nicht zu übertreiben und höchstens zwei Mal pro Woche mit jeweils zwei Gängen zu saunieren. Trockene Saunen belasten den Kreislauf weniger als Dampfbäder. Nach dem Saunieren sollte man sanft abkühlen, anstatt direkt ins Kaltwasserbecken zu springen. Als idealer Sauna-Rhythmus gelten 1-2 Besuche pro Woche mit 2 bis 3 Saunagängen von jeweils 8 bis 12 Minuten, maximal 15 Minuten.
Zeitraum | Empfehlung |
---|---|
1. Schwangerschaftsdrittel | Saunieren vermeiden |
2. Schwangerschaftsdrittel | Maximal 2x pro Woche mit je 2 Gängen |
3. Schwangerschaftsdrittel | Saunieren vermeiden |
Letztendlich solltest du als Schwangere auf deinen Körper hören und bei Beschwerden sofort die Sauna verlassen. Mit der richtigen Vorsicht steht dem entspannenden Saunagang auch während der Schwangerschaft nichts im Wege.
Kinder und Sauna – Ab wann ist es erlaubt?
Viele Eltern fragen sich, ab welchem Alter sie ihre Kinder mit in die Sauna nehmen dürfen. Während manche die gemeinsame Entspannung in der Sauna als schöne Gelegenheit für Familienzeit sehen, warnen andere vor einer möglichen Überlastung des kindlichen Kreislaufs. Offiziell wird empfohlen, Babys erst ab einem Alter von mindestens einem Jahr und besser noch ab 3-4 Jahren mit in die Sauna zu nehmen. Für Kleinkinder in der Sauna gelten spezielle Regeln, um ihre Gesundheit zu schützen.
Das richtige Saunaalter für Kinder hängt von ihrer individuellen Entwicklung und Konstitution ab. Grundsätzlich sollten Kinder nur so lange in der Sauna bleiben, bis es ihnen gefällt. Sie sollten auf keinen Fall zu längeren Saunagängen überredet oder gar gezwungen werden. Auch die Temperatur in der Sauna sollte an die Bedürfnisse der Kinder angepasst und etwas niedriger gewählt werden als bei Erwachsenen.
Kinder sind in vielen Saunen aufgrund gesundheitlicher Bedenken von der Saunanutzung ausgeschlossen.
Um die Gesundheit von Kindern in der Sauna zu schützen, sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Kinder unter einem Jahr gehören nicht in die Sauna
- Anfangs nur kurze Saunagänge von maximal 5 Minuten
- Niedrigere Temperaturen als für Erwachsene wählen
- Auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten
- Nach der Sauna für Abkühlung sorgen
- Kein Zwang oder Druck – nur bei Wohlbefinden des Kindes
Wenn du diese Regeln beachtest und auf die Signale deines Kindes achtest, spricht nichts gegen gemeinsame Saunabesuche und der Sauna-Spaß für die ganze Familie.
Fazit
Trotz zahlreicher hartnäckiger Sauna Mythen zeigen die Fakten, dass regelmäßiges Saunieren tatsächlich einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben kann. Auch wenn du in der Sauna nicht abnimmst oder dich komplett entschlacken kannst, trägt die Wärme doch zu deinem Wohlbefinden bei. Mit den richtigen Sauna Regeln, wie ausreichend trinken, auf deinen Körper hören und Pausen einlegen, kannst du die Vorzüge des Saunierens bedenkenlos genießen.
Ob zur Prävention von Erkältungen, zur Hautpflege oder einfach zum Entspannen – die Sauna bietet ganzjährig eine Auszeit vom Alltag. Dabei ist es egal, ob du im Winter oder Sommer schwitzen gehst. Einzig bei akuten Infekten oder in der Schwangerschaft solltest du auf den Saunagang verzichten oder zumindest vorsichtig sein.
Letztendlich ist die Sauna eine individuelle Angelegenheit. Ob mit oder ohne Aufguss, allein oder in Gesellschaft, nackt oder in Badekleidung – finde heraus, was dir guttut und bleib dabei. Denn nur wenn du dich wohlfühlst, kann die Sauna ihre positive Wirkung auf Körper und Geist voll entfalten. Also ab auf die Holzbank und entspannen!